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21.09-24.09.2002

 
Wir befinden uns auf einer Höhe von 10'023 Fuss oder 3055 Meter über Meer. Eine starke Leistung für unser Gefährt… Alle die jetzt denken, wir hätten diese Höhendifferenz mit dem Fahrrad erklommen müssen wir leider enttäuschen…
 
Vor ein paar Tagen haben wir mit einem Schweizer Ehepaar, das auf Maui lebt, per Email Kontakt aufgenommen. Einen Tag später wissen wir bereits Ihre Telefonnummer und so wagen wir einen Anruf. Kathrin und Wolfgang sind bereits gespannt darauf uns kennen zu lernen und wir sind es natürlich auch. Susan vereinbart ein Treffen für das nächste Wochenende.
Dieses Mal bleibt das Zelt und alle Utensilien für die Fahrräder auf dem Schiff. Kathrin und Wolfgang haben uns offeriert, bei Ihnen zu übernachten. Und sie werden uns mit Ihrem kleinen Auto in Lahaina abholen, da sie nicht gerade um die Ecke wohnen.
All unsere Sachen sind gepackt und wir sind einmal mehr bereit, die Strecke zum Land unter die Ruder zu nehmen. Wir rätseln bereits, was da wohl für ein kleines Auto gemeint ist. Wir kennen in der Zwischenzeit ja die Grösse der amerikanischen Autos. Kleinwagen, wie wir sie in Europa kennen, haben wir hier noch nie gesehen. Ein Smart würde hier sehr auffallen und immer einen Schattenplatz beim Parkieren finden.
Und dann treffen die Zwei mit Ihrem Gefährt ein: Für Amerikanische Verhältnisse sicher klein, doch wir finden alle Platz darin. Wir fahren nicht den direkten Weg nach Kihei wo sie zu Hause sind, sondern um den Pu'u Kukui, den westlichen Vulkan von Maui. Bei jeder Steigung und jeder Abfahrt überlegen wir uns, ob wir hier mit dem Fahrrad und dem Leggero wohl durchgekommen wären. Mit dem Auto ist die Fahrt natürlich sehr viel komfortabler aber auch schneller.
Wir bestaunen einmal mehr die unterschiedlichsten Küstenabschnitte und die steilen, schroffen Hügel des Landesinneren. Die Strasse schmiegt sich hier an die Abhänge und keine Schneisen wurden durch die Hügel geschlagen. Dafür wird die Strasse immer schmaler. Zwei Autos können nicht mehr aneinander vorbeifahren. Auf einer Strassenkarte haben wir gelesen, dass dieser Abschnitt der Strasse für Mietautos gesperrt ist. Für uns etwas unverständlich, kennen wir doch solche Strassen aus der Schweiz zur genüge. Viele Touristen sind sich aber solche engen Strassen nicht gewohnt. Vor uns fährt allem Anschein an ein solches Auto. Es schleicht die Strasse entlang und hupt vor jeder Kurve.
Steigung um Steigung nehmen wir. Die Küste liegt im Moment weit unter uns. Wir wollen eine kleine Wanderung unternehmen, um unsere vom Auto fahren müden Gelenke und Knochen noch ein wenig zu bewegen. Von einem kleinen Hügel haben wir eine wunderschöne Aussicht auf den Haleakala (Vulkan) und Kahului (grösste Stadt auf Maui). Dieser Hügel war aber nur gerade fünf Minuten vom Parkplatz entfernt und so beschliessen wir, noch ein Stück in die Höhe zu wandern.
Der Weg führt steil den Hang hinauf. Einmal mehr überlegen wir uns, ob das mit dem Velo zu schaffen wäre. Zu Fuss ist es schon ganz schön anstrengend… Der Weg führt dann mehrheitlich durch einen dichten Eukalyptuswald. Plötzlich lichtet sich der Wald und es öffnet sich ein tiefes Tal mit steilen Abhängen. Dunkel und still liegt es da. Weit hinten im Tal erkennen wir ein weiteres Tal, welches in der Abendsonne hell erleuchtet ist. Wir geniessen diesen Anblick. Liegt es wohl an unserer Herkunft als Schweizer, dass uns ein solches Tal und die Berge gefallen?
Kurz vor dem Eindunkeln sind wir zurück beim Auto und wir nehmen dann den Weg zu Kathrins und Wolfgangs Heim unter die Räder. Und dann sind wir da. Anina und Noemi sind so müde, dass sie nicht mehr auf's Abendessen warten können. Sie begnügen sich mit Tortilla-Chips, Früchten und etwas Yoghurt. Schon bald schlummern die Zwei tief und fest auf dem grossen Doppelbett.
Ganz unerwartet ist noch ein weiterer Gast aus der Schweiz bei Kathrin und Wolfgang eingetroffen. Sie haben Thomas erst am Montag erwartet. Nun steht er bereits vor der Tür. So ist ihre Wohnung mit Gästen zum Bersten gefüllt.
An diesem Abend wird noch viel erzählt und berichtet. Es ist schön, sich mal wieder so unterhalten zu können, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Ganz besonders merken wir das bei Anina. Sie geniesst es, endlich mal wieder von anderen Leuten verstanden zu werden, als nur von Mama und Papa.
 
Eine ungewohnt ruhige Nacht liegt hinter uns. Es fehlten die vertrauten Geräuschen vom Wasser und den schlagenden Tauen. Dafür erfrischt die Dusche mit unendlich viel Wasser nach dem Schlafen.
Das sonntägliche Frühstück mundet uns allen sehr und erinnert stark an das gewohnte und im Moment doch etwas vermisste Zmorge in der Schweiz: Butter, frischer Zopf, Honig und sogar echten Migros Gruyer! Ja, den wirklich guten Käse vermissen wir sehr.
So gestärkt machen wir uns zusammen mit Kathrin an den Aufstieg des Haleakala. Schon bald haben wir den Isthmus verlassen und erklimmen einen Höhenmeter nach dem anderen. Die Aussicht wird immer grossartiger. In der Ferne erkennen wir die benachbarten Inseln von Maui. Plötzlich fahren wir aber in die Wolken. Ob der Gipfel auch in den Wolken liegt? In den vergangen Tagen war er nämlich nur am frühen Morgen wolkenlos. Doch schon nach kurzer Zeit tauchen wir wieder aus den Wolken aus.
Eine gut ausgebaute Strasse führt den Berg hinauf und nach einer Stunde Fahrzeit sind wir am Ziel. Nur gerade die letzten 10 Höhenmeter müssen wir zu Fuss überwinden. Wir befinden uns jetzt auf einer Höhe von 10'023 Fuss oder 3055 Meter über Meer.
Bevor wir die grandiose Aussicht geniessen können, ziehen wir uns alle warm an. Der Wind ist eisig kalt und bläst kräftig. Der Wind lässt einem schnell vergessen, wie intensiv die Sonne gerade in dieser Höhe scheint und so schützen uns die langen Kleider auch vor den Sonnenstrahlen.
Wir fühlen uns wie im Flugzeug. Weit unter uns sind die Wolken. In der Ferne sehen wir Big Island und die anderen Inseln. Welcher Berg nun zu welcher Insel gehört ist gar nicht so einfach zu bestimmen, da von Maui nur gerade der Haleakala, auf dem wir uns zur Zeit befinden, zu den Wolken herausschaut.
Das Farbenspiel im Vulkankrater ist einmalig schön. Es sieht wie ein Pastellfarben Gemälde aus. Die Farben fliessen ineinander und die Sonne lässt die Farben immer wieder anders leuchten.
Der ganze Vulkankrater und ein grosses Gebiet Richtung Osten ist ein Nationalpark. Die Wege dürfen nicht verlassen werden, um das labile Gleichgewicht der Natur nicht zu stören. Ein grosses Gebiet des Nationalparks darf gar nicht betreten werden.
Mit unseren zwei Kindern ist es natürlich nicht so einfach eine längere Wanderung zu unternehmen. Aus diesem Grund begnügen wir uns mit einem kurzen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt. Die dünne Luft in dieser Höhe macht mir recht zu schaffen. Bei der kleinsten Steigung bleibt mir die Luft weg und ich fühle mich schlapp. Ich erinnere mich an einen Ausflug aufs Jungfraujoch, wo es mir gleich erging.
Die Aussicht am Ziel unseres Spazierganges ist erneut grandios. Langsam kommen die Wolken den Berghang hinauf und gleiten sanft über den Grat des Kraters. Dann lösen sie sich auf. Immer neue Wolken strömen über den Kraterrand und verschwinden wieder.
Auf der Rückfahrt tauchen wir erneut in die Wolkendecke ein. Irgendwie scheint sie diesmal aber sehr viel dichter zu sein. Wie ein grosser Deckel liegt die Wolkendecke über dem Isthmus. Die Abendsonne trägt zu einer bizarren und einmaligen Stimmung bei. Wir fühlen uns erneut wie in einem Flugzeug, das ganz knapp unter den Wolken dahingleitet.
So viele Höhenmeter in so kurzer Zeit haben wir schon lange nicht mehr zurückgelegt. Ich bin froh, ist die Luft wieder etwas dicker und dass mir das Atmen jetzt wieder leichter fällt.
Ein kurzer Einkauf rundet unseren Sonntagsausflug ab. Tja, wir sind in Amerika und hier haben die meisten Geschäfte 24 Stunden und 7 Tage die Woche offen. Man gewöhnt sich sehr schnell an diesen Zustand.
Eigentlich war geplant, dass wir heute Abend zurück auf unser Schiff fahren. Doch angesichts der Müdigkeit der Kinder und auch von uns Erwachsenen, fragen wir Kathrin und Wolfgang, ob wir noch eine Nacht bleiben dürfen.
 
Die Hana Route wird in allen Reiseführern und Prospekten von Maui angepriesen und für ihre Schönheit gelobt. Heute wollen wir wenigsten den Anfang dieses Highways kennenlernen. Thomas der unerwartet Gast und Kathrin begleiten uns auf diesem Ausflug.
Wir sind so sehr in Gespräche vertieft, dass wir unser erstes Ziel, die Twin Falls, beinahe verpassen. Doch wollen wir wirklich hier aussteigen? Am Strassenrand stehen duzende von Fahrzeugen und beim Anfangspunkt des Weges steht eine Früchte- und Getränke-Verkaufsbude. Kathrin hat uns vorgewarnt, nebenbei aber auch noch erwähnt, dass sie einen Wasserfall kenne, der nur bei den Einheimischen bekannt sei. Mit diesem Ziel vor Augen, wagen wir uns auf den Wander-Highway. „PRIVAT, no trespassing" steht noch auf einem Schild. Doch dieses Schild scheint hier niemand zu beachten.
Bei einem unscheinbar aussehenden Wegweiser, verlassen wir den eigentlichen Weg und folgen einem Wasserkanal. Der Kanal führt sogar durch ein Tunnel und über einen Aquädukt. Scheinbar wird auch das Wasser dieses Flusses für Bewässerungszwecke kanalisiert. Dann plötzlich stehen wir vor dem ersten Wasserfall. Das Wasser fällt etwa fünf Meter in die Tiefe. Hier machen wir eine erste Rast. Dieser Ort scheint aber nicht nur bei Einheimischen bekannt zu sein, denn es hat viele Leute. Die meisten Wanderer bleiben aber keine fünf Minuten an diesem Platz und schon sind sie auf dem Rückweg. Will man den ganzen Hana-Highway an einem Tag machen, scheint das die Zeitlimite zu sein, die man für Sehenswertes zur Verfügung hat.
Wir warten einen ruhigen Moment ab und wandern dann weiter. Der Weg führt neben dem Wasserfall weiter dem Fluss entlang. Nach 10 Minuten erreichen wir einen weiteren Wasserfall. Das Wasser fällt hier in ein tiefes, dunkles Becken, welches einem richtig zum Baden einlädt. Schon nach kurzer Zeit sind unsere Kinder in ihren Badehosen... Doch hier scheint ihnen etwas nicht so recht zu behagen. Zum einen sind die Steine sehr rutschig und das Wasser ist für unsere Verhältnisse eisig kalt. Noemi bringen wir nicht dazu, ins Wasser zu gehen und Anina will schon nach einer Minute wieder ans Land.
Ob man wohl vom Wasserfall ins Becken springen kann? Thomas wagt als erster den Sprung in die Tiefe. Zu guter Letzt springen wir zu Dritt vom Felsen.
Beim Planschen, Schwimmen und Springen haben wir die Zeit völlig vergessen. Als wir uns auf den Rückweg zum Auto machen, ist es schon später Nachmittag. An ein weiteres Vordringen auf dem Hana-Highway ist jetzt nicht mehr zu denken. Das macht uns allen aber nicht viel aus. Für einmal wieder einfach die Zeit zu vergessen.
Einen grösseren Gegensatz als unsere nächste Aktion kann man sich nicht vorstellen. Wir gehen einkaufen. Nicht etwa in einem kleinen Einkaufsladen, sondern in den Costco. Wer schon einmal in einem TopCC in der Schweiz war, muss sich diesen Laden einfach noch etwas grösser vorstellen… Die Vorratsschäfte unseres Schiffes werden das hoffentlich alles schlucken.
„Dürfen wir noch eine Nacht bleiben?" Aus einer geplanten Nacht sind nun schon drei Nächte geworden. Wie mir scheint, gefällt es uns und unseren Kindern bei Kathrin und Wolfgang. Ob Thomas, der im Wohnzimmer am Boden schläft, auch damit einverstanden ist?
 
Am nächsten Morgen unternehmen wir einen Spaziergang an den nahen Strand. Die Wassertemperatur scheint unseren Töchtern hier wieder besser zu gefallen. So ist Anina schon nach kurzer Zeit wieder im Wasser anzutreffen. Sandburgen werden an diesem Strand nicht nur von Kindern gebaut. Wir können auch Erwachsene beobachten, die mit vielen Sändelisachen am Werk sind. Jedes Kind würde ab den Gerätschaften neidisch werden. Ich staune, wie man für ein so vergängliches Kunstwerk so viel Zeit investieren kann.
Was haben Kathrin und Thomas schon lange nicht mehr gegessen? Unser Vorschlag, Milchreis zum Mittagessen zu kochen, wird von allen begrüsst. Im Nu, ist die grosse Portion in den Mägen verschwunden. Wir mir scheint, munden auch im fernen Ausland die vertrauten Gerichte am besten…
Das Auto gefüllt mit vielen Lebensmitteln, machen wir uns am Nachmittag endlich auf den Weg zurück zu unserem Schiff.
In unserer Erinnerung bleiben viele Bilder von all dem Gesehen zurück. Was auch bleibt, ist die herzliche Gastfreundschaft, die wir bei Kathrin und Wolfgang geniessen durften.
 
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