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Zwei Fronten

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01.06. - 05.06.2004

 
Genau nach Theorie haben wir Opua verlassen und kommen auf der Vorderseite des Hochs auch gut gegen Norden weg. Doch dann beschleunigen die Fronten von einem Tiefausläufer aus dem Südmeer und der Wind beginnt zu drehen. Er pendelt sich auf 30 bis 35 Knoten aus Nordwest ein. Genau die Richtung wo wir hin wollen. Wir segeln so gut es geht hoch am Wind und driften immer mehr gegen Nordosten ab, weg von Australien. Als Krönung rauschen zwei heftige Fronten über uns hinweg.
PANGAEA erzittert, als erneut eine Welle seitlich gegen den Rumpf kracht. Die Wellen sind hoch und laufen von allen Seiten durcheinander.
Das Aufstehen ist eine Qual. Der Magen rebelliert bereits nach dem Lagewechsel, doch die Blase drückt. Auf die Toilette gehen ist aber reinste Akrobatik: Ein Fuss stützt nach vorne ab und ein Arm dient der seitlichen Abstützung.
Anina bleibt noch gerne im warmen Bett liegen und kuschelt sich an Christoph, der den Grossteil der Nachtwache übernommen hat und nun seinen verdienten Schlaf nachholt. Einzig Noemi schaut mit einem verschmitzten Lächeln unter der Bettdecke hervor und gibt ihre Zmorgenwünsche bekannt: Spiegelei mit Schinken. - Na ja. Nicht heute, morgen vielleicht, wenn die Wellenberge ein wenig abgenommen haben und sich mein Magen etwas beruhigt hat.
PANGAEA zieht, obwohl nur mit Sturmfock und zwei Reffs im Gross bestückt, mit bis zu fünf Knoten vorwärts. Wenigstens bewegen wir uns endlich auf Australien zu und nicht mehr in Richtung Tahiti... Ein Blick aus dem Niedergang verschlägt mir den Atem. Solche Berge flüssigen Elements hab ich schon lang nicht mehr gesehen. Und alle tragen königlich weisse Kronen. Der Himmel ist dicht verhangen und kein hellerer Fleck der Sonne ist sichtbar.
„Mami, dörf I dänn es härts Ei?" Noemi holt mich schlagartig zurück in den Bauch der PANGAEA. „Oder es Honigbrötli?" Ihr Appetit ist ungebremst, im Gegensatz zu meinem.
Noemi schlägt mit ihrem unerschütterlichen Magen ganz dem Papa nach. Ich würde mich am liebsten den ganzen Tag in die Koje zurückziehen, und er sitzt am Kartentisch, beantwortet Emails, verschickt die neusten Bilder und Berichte für die Homepage oder geniesst den neusten Agentenkrimi. Bei mir haben sich die Körperteile darauf geeinigt zu streiken. Sie wollen Bettruhe! Nur gestört von kuschelnden Mitbewohnern/innen und Kindern die unendliche Geschichten hören wollen, vom Land der grünen Menschen, der verzauberten Zahnbürste oder wissen wollen, warum der Elefant violette Füsse gekriegt hat.
Mit anderen Worten: Ich bin seekrank und es liegen noch 1100 Seemeilen vor uns!
 
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